Abkühlung der Konjunktur und unsichere Rahmenbedingungen prägten das Jahr

Das abgelaufene Förderungsjahr war von einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur, gepaart mit unsicheren Rahmenbedingungen wie Inflation, Zinssteigerungen und einem wirtschaftlichen Umfeld, das von Konflikten und Krisen beeinflusst war, geprägt. Dies führte dazu, dass Unternehmen in nahezu allen Branchen sehr verhalten investierten. Wirtschaftsförderung funktioniert in einem immer höheren Ausmaß nicht mehr ausschließlich über monetäre Zuwendungen, es bedarf einer zusätzlichen Form der Unterstützung durch Vernetzung, Kooperation und Wissenstransfer.

Kärntens Wirtschaft zeigt Resilienz

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen verzeichnet Kärnten beachtliche Wachstumszahlen

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte Kärnten das reale Bruttoregionalprodukt laut dem Revisionsstand der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vom Sep. 2023 um bemerkenswerte 6,7 % steigern, dies ist der dritthöchste Wert unter den Bundesländern. Die Dynamik in Kärnten wurde insbesondere vom Tourismus und von der Industrie, bei letzterer gestützt auf die Bereiche Elektrotechnik und Elektronik sowie Maschinenbau, getrieben.

Auch die Warenexporte Kärntens sind erfreulich, sind diese nach vorläufigen Daten der Außenhandelsstatistik im ersten Halbjahr 2023 doch um +6,5 % gestiegen.

Erfreulich sind auch die Nächtigungszahlen: Mit insgesamt 13,2 Mio. gab es einen Anstieg um +2,6 % zum Vorjahr. Insbesondere der Nächtigungsaufbau im Frühjahr und im Herbst zeigt deutliche Tendenzen einer gelingenden Saisonverlängerung in Kärnten.

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zeigt, dass der Kärntner Arbeitsmarkt trotz vergleichsweise niedriger Beschäftigungsdynamik der konjunkturellen Eintrübung im Jahr 2023 weitgehend trotzen konnte. Während die Arbeitslosigkeit in Österreich um +2,9 % anstieg, ging sie in Kärnten um –0,4 % zurück.

Die aktuellen Gründungsdaten der Wirtschaftskammer Österreich attestieren Kärnten mit 2.563 Unternehmensgründungen im Jahr 2023 eine Zunahme von +3,0 % zum Vorjahr bzw. +4,4 % zum Durchschnitt der Jahre 2019–2022.

Österreich für Kärnten

Starke Zunahme der Bundesförderungen trägt zur Entwicklung bei

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1.704 Projekte durch Bundesförderungsstellen mit einem Förderungsbarwert in der Höhe von EUR 167,4 Mio. (+76,6 % gegenüber 2022) gefördert. Die starke Zunahme beim Förderungsbarwert der FFG Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (+84,6 %) ist dem Breitband-Ausbau zuzuschreiben, jene der KPC Kommunalkredit Public Consulting GmbH (+60,1 %) den umweltrelevanten Investitionen seitens der Kärntner Unternehmen.

Die wichtigsten KWF-Kennzahlen

Förderungsaktivitäten des KWF und Konjunktur.BONUS-Paket

Die Förderungsaktivitäten des KWF umfassten im Jahr 2023 705 Förderungsfälle mit einem Förderungsvolumen von EUR 24,3 Mio. an bewilligten Mitteln. Damit verbunden war ein Investitionsvolumen (= Projektkosten) von insgesamt EUR 140,5 Mio. mit dem Plan, einerseits 580 Arbeitsplätze direkt neu in Unternehmen zu schaffen und andererseits 12.426 bestehende Arbeitsplätze zu sichern. Die Anzahl der Förderungsfälle lag im Jahr 2023 unter dem Vorjahreswert (2022: 849 Förderungsfälle), jedoch über dem Niveau vor der Pandemie (2019: 688 Förderungsfälle).

Mit dem „Konjunktur.BONUS“ die Investitionen ankurbeln

Gemessen an der Anzahl der geförderten Fälle kommt dem Gewerbe nach wie vor die größte Bedeutung zu. Mit einem Anteil von 54,0 % entfiel mehr als jeder zweite Förderungsfall auf das Gewerbe. Auch beim Investitionsvolumen hat das »Gewerbe« (EUR 57,0 Mio.), gefolgt vom »Tourismus« (EUR 37,6 Mio.) und von der »Industrie« (EUR 21,4 Mio.) die Spitzenposition inne.

Auf den starken Rückgang beim Investitionsvolumen (–54,0 %) im letzten Jahr wurde seitens Land und KWF rasch reagiert. Wir haben dafür ein Maßnahmenpaket aufgelegt, damit die Betriebe weiter investieren können und es wieder zu einer konjunkturellen Erholungsphase kommt. Gerade jetzt sind investive Impulse besonders wichtig, damit die Wirtschaftsleistung wieder steigt und wir so Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Standort sichern, so Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.

Förderungen in KMU stärken periphere Regionen

KMU tragen wesentlich zur Stärkung peripherer Regionen bei

Mit 646 geförderten Fällen entfiel auch im Jahr 2023 der Großteil der Förderungsfälle auf KMU (Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen), die mit EUR 14,8 Mio. auch 61,0 % des Förderungsvolumens binden konnten. Sie zeichnen auch für die meisten durch Förderungen neu geschaffenen Arbeitsplätze (566 von insgesamt 580) verantwortlich. Da ein Großteil der geförderten Investitionen bei KMU abseits des Kärntner Zentralraums erfolgt, tragen diese im besonderen Maße dazu bei, periphere Regionen zu stärken.

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Bearbeiter der Vorschau: Kurt Kellerer