Von LinkedIn gelockt: Der Kampf um die besten Fachkräfte

In der modernen Arbeitswelt ist Social Recruiting der neueste Trend im Talentmanagement. Arbeitgeber nutzen Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Twitter, um potenzielle Mitarbeiter zu umwerben. Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich die Frage: Ist Social Recruiting wirklich ein nachhaltiges Konzept für den Arbeitsmarkt?

Profiteure im Hintergrund: Die Social-Media-Agenturen

Während Arbeitgeber verzweifelt um die besten Fachkräfte kämpfen, profitieren vor allem die Social-Media-Agenturen. Diese Agenturen verkaufen ihre Dienstleistungen teuer und versprechen den Zugang zu einem endlosen Pool qualifizierter Fachkräfte. Doch die Realität zeigt: Diese Fachkräfte sind oft nur Wanderarbeiter im digitalen Zeitalter, die von einer Anstellung zur nächsten springen, angelockt von immer neuen „Goodies“.

Der ewige Tanz der Fachkräfte

Unternehmen A hat es endlich geschafft: Eine hochqualifizierte Fachkraft wurde erfolgreich an Bord geholt. Doch die Freude währt nur kurz, denn wenige Monate später wird dieselbe Fachkraft von Unternehmen B abgeworben – gelockt von verlockenden Versprechen wie einer Vier-Tage-Woche und einem großzügigen Gehaltspaket. Zurück bleibt ein verzweifelter Arbeitgeber, dem erneut eine zentrale Säule im Team fehlt. Diese Strategie führt zu einem permanenten Kreislauf des Abwerbens, bei dem eine Fachkraft von einer Firma zur nächsten wandert, ohne jemals aktiv auf Jobsuche gewesen zu sein.

Von der Karotte zur Möhre: Anreize als Lockmittel

Das Hauptproblem beim Social Recruiting: Viele Kandidaten sind gar nicht aktiv auf Jobsuche. Sie werden durch attraktive Angebote aus ihrer Komfortzone gelockt. Diese Anreize, wie überdurchschnittliche Bezahlung oder flexible Arbeitsmodelle, mögen kurzfristig verlockend erscheinen, doch sie führen zu einer ständigen Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen, die ihre wertvollen Mitarbeiter verlieren, stehen vor einem Dilemma. Um die Lücke zu füllen, greifen sie wieder auf Social Recruiting zurück, was den Kreislauf nur weiter antreibt.

Verlierer im Teufelskreis: Die Arbeitgeber

Ein Teufelskreis, der nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwändig ist. Denn die Suche, Auswahl und Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist eine Mammutaufgabe, die Ressourcen bindet und oft zu Lasten der Produktivität geht. Unternehmen investieren erhebliche Summen und Zeit in die Rekrutierung und Bindung neuer Fachkräfte, nur um diese nach kurzer Zeit wieder zu verlieren. Dieser ständige Wechsel belastet die Belegschaft und kann zu einer sinkenden Arbeitsmoral führen.

Fazit: Die Sisyphusarbeit der Moderne

Social Recruiting scheint auf den ersten Blick eine innovative Lösung zu sein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Doch bei genauer Betrachtung wird klar: Es handelt sich oft nur um eine Verschiebung von Problemen, bei der die eigentlichen Herausforderungen des Arbeitsmarktes nicht gelöst werden. Der ständige Kampf um Fachkräfte führt zu Unsicherheit und Fluktuation, während echte Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt. In diesem Spiel der Stühle gibt es nur wenige Gewinner – und viele Verlierer.

Nachdenken erwünscht

Vielleicht ist es an der Zeit, innezuhalten und über nachhaltigere Strategien nachzudenken. Anstatt sich auf kurzfristige Gewinne zu konzentrieren, könnten Unternehmen in die langfristige Bindung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter investieren. Denn nur so kann ein wirklich stabiles und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld geschaffen werden – jenseits der Illusion des Social Recruitings. Ein Umdenken ist nötig, um den Arbeitsmarkt nicht in eine Endlosschleife aus Abwerbung und Neubesetzung zu treiben.

 

Foto: Symbolfoto
Autor: Kurt Kellerer

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