Professionelle Fassade, betrügerischer Kern

Ein neuer Trend des Wettbewerbsbetrugs sorgt für Aufsehen: Betrüger aus dem Ausland erstellen Webseiten, die auf den ersten Blick professionell wirken, und schalten Google Ads mit Suchbegriffen wie „Fassadenreinigung Linz“ oder „Dachdecker Wien“. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppen sich diese Seiten als Täuschung. Schreibfehler, unzureichende Impressumspflichten und gestohlene Inhalte verraten die betrügerischen Absichten der Betreiber.

Gefälschte Referenzen und gestohlene Fotos

Die Täuschung geht noch weiter: Die Betrüger fotografieren einfach über Zäune hinweg attraktive Einfamilienhäuser mit schönen Dächern und Fassaden. Diese Bilder werden dann frecherweise als Referenzprojekte auf ihren Webseiten angegeben. Oftmals sind sogar die Kennzeichen der Autos auf den Bildern deutlich erkennbar. Solche unseriösen Praktiken könnten vor allem ältere Menschen und finanziell schwache Personen in die Falle locken.

Schwarzarbeit und keine rechtlichen Garantien

Die Hintermänner dieser Machenschaften stammen meist aus Rumänien, Bulgarien und dem Kosovo. Sie bieten ihre Dienstleistungen als Schwarzarbeiter an, was bedeutet, dass es keine Garantien, Rechte oder gesetzlichen Pflichten für die Kunden gibt. Wenn etwas schiefgeht, sind die Hintermänner nicht greifbar, und die betroffenen Kunden bleiben auf den Kosten sitzen.

Auswirkungen auf lokale Handwerker und das Vertrauen in die Branche

Dieser Betrug hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf ehrliche Handwerker in den betroffenen Regionen. Sie verlieren Aufträge an die billigeren, aber illegalen Anbieter. Dies stört besonders die Werbefördervereinigung Österreich (WEFÖ), die sich für die Interessen der Handwerker einsetzt. Zudem könnte das Vertrauen der Verbraucher in die gesamte Branche geschwächt werden.

Forderungen an Google und die Regierung

Die WEFÖ fordert von Google strengere Maßnahmen bei der Schaltung von Google Ads. Konkret sollen Unternehmen, die Werbung schalten, durch Abfragen in Unternehmensregistern oder andere Verifizierungsmaßnahmen als „ordentliche Unternehmer“ überprüft werden. Darüber hinaus empfiehlt die WEFÖ, dass die Bundesregierung und die Länder gemeinsam mit den Medien Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung umfassend über diese Betrugsmasche zu informieren.

Meldung von Betrugsversuchen

Ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen diesen Betrug ist die Meldung von verdächtigen Aktivitäten an die Polizeibehörden. Nur durch die konsequente Anzeige jedes Betrugsversuchs können die Drahtzieher gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden. Dies ist entscheidend, um weitere Opfer zu verhindern und die kriminellen Netzwerke zu zerschlagen.

Fazit: Dringender Handlungsbedarf

Der Missbrauch von Google Ads durch Betrüger stellt eine ernsthafte Bedrohung für Verbraucher und ehrliche Handwerker dar. Es ist dringend notwendig, dass sowohl Google als auch staatliche Stellen Maßnahmen ergreifen, um diesen Machenschaften Einhalt zu gebieten. Nur so kann das Vertrauen in die betroffenen Branchen wiederhergestellt und geschützt werden.

 

Foto: Symbolfoto
Autor: Kurt Kellerer

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